Veröffentlichung der Studie: Verwaltung in Krisenzeiten

| 7:30 Uhr

Die Corona-Pandemie verändert unseren Arbeitsalltag in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Die Studie Verwaltung in Krisenzeiten – Eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Öffentlichen Dienst untersucht detailliert, welche Erfahrungen Mitarbeitende von Behörden in ihrem neuen Arbeitsalltag gemacht haben. Das Besondere: In einer parallelen Befragung haben auch Bürgerinnen und Bürger die Arbeit der Verwaltung in der Corona-Krise eingeschätzt.

Die Studie basiert auf der bisher größten zum Thema durchgeführten Verwaltungsbefragung mit 6.147 Teilnehmenden und fast 5.000 ausgewerteten Fragebögen. An einer weiteren, parallel durchgeführten Online-Umfrage haben außerdem 5.000 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen. Die hohe Anzahl der Teilnehmenden an beiden Befragungen macht es möglich, wertvolle Erkenntnisse darüber zu gewinnen, vor welchen Herausforderungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltungen in der andauernden COVID-19-Krise stehen und wo es Optimierungspotenzial gibt, beispielsweise bei der internen Arbeitsorganisation und im Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern.

Eine zentrale Erkenntnis der Studie: Deutsche Verwaltungen funktionieren aus Sicht der Mitarbeitenden auch in der Krise. Der Großteil der Befragten Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sah die Leistungsfähigkeit der eigenen Behörde während der ersten Welle der Corona-Pandemie nur geringfügig eingeschränkt, allerdings nur durch eine wesentlich höheren Arbeitsbelastung auf Seite der Mitarbeitenden.

Kommunen sind besonders betroffen und gleichzeitig das Rückgrat der Verwaltung in der Pandemiebekämpfung 

Im Querschnitt gab fast die Hälfte der Befragten auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene an, einer höheren oder sehr viel höheren Arbeitsbelastung ausgesetzt gewesen zu sein. Zusätzlich wurde jeder vierte Beschäftigte – auf kommunaler Ebene sogar jeder dritte – mit anderen Aufgaben betraut, zum Beispiel, um die Gesundheitsämter zu unterstützen. Mitarbeitende in den Kommunen schätzten ihren eigenen Einsatz für die Pandemiebekämpfung wesentlich höher ein als ihre Kolleginnen und Kollegen auf Landes- und Bundesebene.

Jede/r vierte Verwaltungsmitarbeiter/in musste während des ersten Lockdowns täglich an den Arbeitsplatz

Im Ebenen-Vergleich zeigt die Studie, dass die Möglichkeiten der flexiblen Arbeitsorganisation, zum Beispiel beim Homeoffice, im Öffentlichen Dienst ganz unterschiedlich sind: Zwar hat rund die Hälfte der Befragten in der ersten Corona-Phase und im Lockdown hauptsächlich im Home-Office gearbeitet. Im genaueren Vergleich waren das allerdings 67 Prozent auf Bundesebene, 55 Prozent auf Landesebene und nur 37 Prozent auf der Kommunalebene. 25 Prozent gaben insgesamt an, dass sie während des ersten Lockdowns täglich an ihrem Arbeitsplatz waren. Bemerkenswert: Mitarbeitende, die hauptsächlich oder ausschließlich im Home-Office gearbeitet haben, empfanden die Umstände weniger einschränkend und belastend als Mitarbeitende, die täglich oder größtenteils am Arbeitsplatz waren.

Die Verwaltungen haben sich in der Krise bewährt, das zeigt unsere Studie. Jedoch muss der öffentliche Dienst stärker digital befähigt werden – technisch, kulturell und in den digitalen Kompetenzen. Daher schlagen wir auch einen Digitalpakt Verwaltung in der Studie vor. Erst durch eine stärkere interne Digitalisierung wird es den Verwaltungen gelingen, mehr und zufriedenstellende digitale Bürger- und Unternehmensservices anzubieten.

Carsten Köppl, Geschäftsführer Next:Public GmbH

Bürgerinnen und Bürger erwarten mehr von den Online-Diensten der Verwaltung

Bei der Befragung von Bürgerinnen und Bürgern gaben etwa 20 Prozent an, dass sie während der ersten Phase der Pandemie die Online-Dienste der Verwaltung stärker genutzt haben. Allerdings war knapp die Hälfte derer, welche die digitalen Angebote der Verwaltung genutzt haben, unzufrieden. Damit digitale Verwaltungsservices mehr überzeugen können, wünschen sich Bürgerinnen und Bürger:

  • Bessere Erreichbarkeit
  • Umfangreichere digitale Services
  • Mehr E-Mail-Kontakt
  • Mehr Online-Kommunikation und Information

 

40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gaben jedoch an, dass parallel dazu Vor-Ort-Termine in den Behörden für sie weiterhin wichtig bleiben. Die Mitarbeitenden in den Behörden wünschen sich vor allem, auch nach Ende der Corona-Krise, die Möglichkeit zum Homeoffice zu behalten. Nur 11 Prozent der Mitarbeitenden haben keinen Bedarf im Homeoffice zu arbeiten.

Laden Sie hier die Studie Verwaltung in Krisenzeiten – Eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Öffentlichen Dienst als PDF herunter.

 

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Partnern und Unterstützern der Studie:

 

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