Mit dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht kehrten viele Beschäftigte an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurück. Gleichzeitig hat sich die Art der Zusammenarbeit und die Bedeutung des Büros in den vergangenen zwei Jahren ganz wesentlich verändert. Die sich in Angesicht der Pandemie veränderte Nutzung von Homeofficemöglichkeiten und die damit einhergehende neue hybride Arbeitskultur zieht auch für die Ausgestaltung der Büroräumlichkeiten neue Herausforderungen nach sich. Die zwei Kernfragen, die es dabei zu beantworten gilt, lauten: Wie gestalte ich die Zeit, die die Mitarbeiter:innen im Büro verbringen aus Arbeitgebersicht sinnvoll? Wie passe ich daraufhin meine vorhandenen Räumlichkeiten an?
Um diese Fragen zu beantworten, lohnt sich ein Blick in die Praxis. Am 28. und 29. März durfte Next:Public exklusiv mit 20 Verwaltungsmitarbeiter:innen virtuell die neueröffneten Büroräumlichkeiten von Zoom in Amsterdam besichtigen. Die Botschaft, die das Unternehmen dabei vermittelt, ist einfach: es ist egal an welchem Ort du dich befindest, wir können zusammenarbeiten, zusammen kommunizieren und jeglichen Arbeitsvorgang gemeinsam erledigen – mit einer für alle annähernd gleichen Nutzererfahrung. Um diese Botschaft mit Leben zu füllen, nutzt Zoom eine Vielzahl an Endgeräten, welche die Beschäftigten vor Ort mit den Beschäftigten im Homeoffice mittels Videokonferenz und weiterer Tools verbinden.
Die Arbeit der Zukunft sei geprägt von einer möglichst hohen Selbstorganisation und Freiräumen. Die Beschäftigten entscheiden zum großen Teilen selbst, wann und zu welchem Anlass sie ins Büro kommen möchten. Bei Zoom reservieren die Beschäftigten online ihren Arbeitsplatz für den gewünschten Tag. Die Zusammenarbeit fußt dabei auf digitalen Hilfsmitteln wie beispielsweise Whiteboards. Eine Herausforderung bleibt jedoch die Bindung der Mitarbeiter:innen an die Organisation und soziale Interaktion herzustellen. Durch das neu eröffnete Büro schafft das Unternehmen nun einen physischen Ort, an dem die Beschäftigten sich austauschen und begegnen können. Als eine Abkehr vom mobilen Arbeiten möchte Zoom das allerdings nicht verstehen, sondern als sinnvolle Ergänzung um beispielsweise Kreativitätsprozesse und Teammeetings zu fördern und als Angebot Büroräume nutzen zu können.
Im Anschluss an die virtuelle Bürobesichtigung folgte eine Diskussion mit den Teilnehmer:innen aus den Verwaltungen sowie Vertreter:innen von Zoom. Im Zuge dieses Gesprächs wurde deutlich, wie stark die Digitalisierung die tradierten Prozesse der Verwaltung verändert und mit welchem Tempo sie bestehende Rahmenbedingungen neu ordnet. Zwar hat sich die technische Ausstattung der Behörden in den vergangenen zwei Jahren verbessert und Tools wie Videokonferenzen konnten sich etablieren, doch bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass die Verwaltungen sich durchgehend digitalisiert haben. Ortsunabhängiges Arbeiten wird über Dienstvereinbarungen geregelt, welche in der Mehrzahl der Fälle Präsenzzeiten vorsehen – auch wenn sich hier im Zuge der Corona-Erfahrungen schon viel bewegt hat. Die Veranstaltung war insofern für viele Teilnehmer:innen eine Bestärkung in der Notwendigkeit zur Veränderung des gegenwärtigen Status Quo, um die eigene Arbeitskultur zukunftsfähiger aufzustellen und im Wettbewerb mit Privatunternehmen nicht den Anschluss zu verlieren.