Warum gutes UI-Design die digitale Verwaltung voranbringt

Warum ist gutes UI-Design für digitale Verwaltungsangebote so wichtig? Weil es über Vertrauen, Nutzung und Akzeptanz entscheidet. Welche Rolle UI-Design, Designsysteme und die neue DIN SPEC 66336 dabei spielen, zeigen wir in diesem Beitrag.

Die Digitalisierung der Verwaltung ist in vollem Gange – doch häufig entscheidet nicht die Technik über Erfolg oder Misserfolg, sondern das, was die Nutzenden sehen und bedienen: das User Interface Design (UI-Design). In Sekunden entsteht beim Öffnen eines digitalen Verwaltungsdienstes ein Eindruck – und der bestimmt, ob Menschen dranbleiben oder abbrechen.

UX und UI-Design – was gehört wozu?

User Experience (UX) beschreibt das Gesamterlebnis bei der Nutzung eines digitalen Angebots – von der Navigation bis zur Zufriedenheit mit dem Ergebnis. User Interface (UI) hingegen ist der konkrete visuelle und funktionale Aufbau einer Anwendung: Buttons, Farben, Layouts, Typografie. UX liefert das Konzept – UI die Umsetzung auf der Oberfläche.

Warum gutes UI-Design in der Verwaltung so wichtig ist

Verwaltungsangebote sind häufig komplex. Gutes UI-Design hilft, diese Komplexität visuell zu entschärfen. Es strukturiert Inhalte nachvollziehbar, schafft Orientierung, erleichtert barrierefreies Navigieren – und reduziert Fehlerquellen. Das Ergebnis: Anwendungen, die nicht nur funktionieren, sondern verstanden und akzeptiert werden – von Bürger:innen ebenso wie von Mitarbeitenden.

Aktuelle Anforderungen – die neue DIN SPEC 66336

Mit der DIN SPEC 66336 (erschienen im April 2025, kann nach einer Registrierung kostenlos runtergeladen werden) gibt es erstmals eine praxisorientierte Spezifikation für nutzendenfreundliche digitale Verwaltungsservices. Sie definiert u. a. folgende Anforderungen:

  • nutzerzentriertes, iteratives Vorgehen,
  • barrierefreie und verständliche UI-Gestaltung,
  • Wiederverwendung bestehender UI-Komponenten,
  • Orientierung an der DIN EN ISO 9241-110 zur Mensch-System-Interaktion.

Der Standard bestätigt: UI-Design ist kein „Nice to Have“, sondern eine Pflichtaufgabe für moderne öffentliche IT-Projekte.

Designsysteme als Grundlage konsistenter Gestaltung

Ein gutes UI entsteht nicht durch Einzelentscheidungen – sondern durch strukturierte Systeme. Designsysteme bieten wiederverwendbare Komponenten (z. B. Formularfelder, Navigationsleisten), definierte Typografien und Farbrichtlinien sowie dokumentierte Interaktionsmuster. Sie helfen, visuelle Konsistenz zu sichern – auch über Zuständigkeitsgrenzen hinweg

Wir bei next:public arbeiten regelmäßig mit Designsystemen, die speziell für den öffentlichen Sektor entwickelt wurden – etwa mit dem KERN UX-Standard. Unsere Erfahrung zeigt: Wer früh systematisch gestaltet, spart später Aufwand und schafft Vertrauen bei den Nutzenden.

Typische Herausforderungen im UI-Design

Trotz wachsender Standards sind viele Verwaltungs-UIs noch fehleranfällig: uneinheitliche Gestaltung, fehlende Wiedererkennbarkeit, unklare Hierarchien, mangelnde mobile Optimierung und visuell überladene Layouts führen zu Frust – und zu unnötigem Mehraufwand in den Behörden.

Barrierefreiheit beginnt mit UI-Design und im Interface

Ein gutes UI denkt alle mit: Farben, Kontraste, Schriftgrößen, responsives Verhalten und assistenzfreundliche Bedienung sind essenzielle UI-Fragen. Die DIN SPEC 66336 macht Barrierefreiheit explizit zur Pflicht – und UI zur zentralen Stellschraube für inklusive Verwaltungsangebote.

Responsive Website-Layout für die Webseite der next:public mit klar strukturierten UI-Elementen in modernen, verlaufbasierten Farben – Darstellung in verschiedenen Bildschirmgrößen von Smartphone bis Desktop.
Responsive Website-Layout für die Webseite der next:public mit klar strukturierten UI-Elementen in modernen, verlaufbasierten Farben – Darstellung in verschiedenen Bildschirmgrößen von Smartphone bis Desktop.

UI-Design gehört an den Anfang, nicht ans Ende

UI-Designer:innen sollten nicht erst dann ins Spiel kommen, wenn die Software schon steht. Sie gehören von Anfang an in interdisziplinäre Teams – gemeinsam mit UX, Entwicklung, Fachseite und Projektsteuerung. Nur so können digitale Verwaltungsservices entstehen, die technisch wie visuell überzeugen.

Wir gestalten Oberflächen und Interfaces, die funktionieren

Als Kommunikationsagentur mit Fokus auf den öffentlichen Sektor gestalten wir bei next:public digitale Verwaltungsangebote, die verständlich, konsistent und visuell überzeugend sind. Wir arbeiten normgerecht, methodisch und mit dem Wissen, was Verwaltung braucht – von der ersten Skizze bis zum modularen Designsystem.