Die Unbeachteten – Ein Vergleich der Arbeitgeberattraktivität des Öffentlichen Dienstes aus Sicht von Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen
Wie wird der öffentliche Dienst als Arbeitgeber wahrgenommen? Die Kurzstudie „Die Unbeachteten“ beleuchtet die Präsenz und Bewertung öffentlicher Arbeitgeber auf kununu – einer der führenden Plattformen für Arbeitgeberbewertungen. Die Ergebnisse zeigen: Der öffentliche Dienst schöpft sein Potenzial als attraktiver Arbeitgeber bei Weitem nicht aus.
Zentrale Erkenntnisse der Studie
- Mangelnde Sichtbarkeit: Nur 4,1 % der Bewertungen auf kununu entfallen auf Arbeitgeber aus dem öffentlichen Dienst – ein deutliches Zeichen für die geringe Präsenz in Bewertungsportalen.
- Unterschätztes Potenzial: Die wenigen Bewertungen, die vorhanden sind, zeigen ein überwiegend positives Bild. Dies deutet darauf hin, dass der öffentliche Dienst seine Stärken nicht ausreichend nach außen kommuniziert.
- Große Unterschiede zwischen Verwaltungsebenen: Während Arbeitgeber aus dem kommunalen Bereich vergleichsweise positiv abschneiden, sehen Beschäftigte auf Landes- und Bundesebene noch Verbesserungspotenzial.
Kununu-Scora über Branchen hinweg – der Öffentliche Dienst liegt im Durchschnitt bei
einem deutschlandweiten Wert von 3,47 für 2020.
Handlungsempfehlungen
Die Kurzstudie zeigt, wie der öffentliche Dienst seine Attraktivität als Arbeitgeber sichtbarer machen kann:
- Aktive Präsenz auf kununu und anderen Plattformen: Förderung von Bewertungen, um ein realistisches und positives Bild zu vermitteln.
- Kommunikation von Stärken: Herausstellen von Vorteilen wie Arbeitsplatzsicherheit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie sinnstiftender Tätigkeiten.
- Strategische Nutzung von Feedback: Bewertungen systematisch analysieren und als Grundlage für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen nutzen.
Die Verwaltung vernachlässigt im Bewerbungsprozess noch immer die Perspektive der Kandidaten. Dabei ist es ganz einfach: Je positiver der Bewerbungsprozess empfunden wird, desto geringer ist die Absprungrate im Prozess. Die Bewertungen in den entsprechenden Portalen fallen besser aus, was zu einer mittelfristigen Imageverbesserungen des Öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber führt. Ein positives Beispiel ist die Stadt Hamburg. Dort wurden die Prozesse aus Sicht der Kandidaten genau unter die Lupe genommen und aus den Erkenntnissen Maßnahmen abgeleitet.
– Carsten Köppl, Geschäftsführer der Next:Public GmbH
Über die Studie
Die Kurzstudie „Die Unbeachteten“ von next:public analysiert die Arbeitgeberattraktivität des öffentlichen Dienstes auf der Plattform kununu. Die Analyse basiert auf über 1,4 Millionen Bewertungen von Unternehmen und Organisationen, darunter knapp 59.000 Bewertungen aus dem öffentlichen Dienst.