Positive Haltung zu Diversität abfragen

In Stellenanzeigen von öffentlichen Arbeitgebern spielt Vielfalt und Inklusion eine große Rolle. In so gut wie jeder Stellenanzeige ist ein Passus enthalten, dass Bewerbungen von Frauen ausdrücklich erwünscht sind. Ähnlich verhält es sich mit Bewerbungen von Schwerbehinderten. Auch auf eine kulturelle und ethnische Offenheit wird immer öfters hingewiesen. Umso wichtiger ist es, diese Werte zu leben: Den Anfang macht das Einstellungsgespräch, bei dem die positive Grundhaltung der Bewerberin / des Bewerbers zu Vielfalt und Inklusion ergründet werden kann.

Auch wenn vor allem die Gleichstellung von Männern und Frauen als Leitprinzip im öffentlichen Dienst gesetzlich vorgegeben ist, spielt das gelebte Bekenntnis zu Vielfalt und Inklusion für Bewerber*innen eine immer größere Rolle. Viele Arbeitgeber der öffentlichen Hand nehmen hierfür auch an Qualitätssiegeln teil, wie z.B. Total E-Quality oder Charta der Vielfalt.

Im Rahmen einer wertebasierten Arbeitgebermarke wird es immer wichtiger, gelebte Werte des öffentlichen Dienstes nach außen darzustellen, um eine bessere Passung der Bewerber*innen („cultural fit“) zu erzielen und für mehr Aufmerksamkeit auf den Jobmarkt zu sorgen. Dazu gehört es, die Einstellung der Bewerber*innen zu diesen Werten im Einstellungsgespräch auch abzufragen.

Zu Vielfalt und Inklusion hat Kelli Newman Mason in einem Artikel auf „the muse“ (englisch) kürzlich eine Reihe von Beispielfragen zusammen gestellt, wie die Einstellung zu diesen Werten abgefragt werden kann.

Mit folgenden Beispielfragen könnte die Einstellung zu Vielfalt und Inklusion im Vorstellungsgespräch hinterfragt werden:

1.) Was bedeutet Ihnen Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion und warum sind Ihnen diese Werte wichtig?

2.) Wie gehen Sie vor, um die Sichtweisen von Kolleg*innen mit unterschiedlichem Hintergrund zu verstehen?

3.) Wie würden Sie mit einer Situation umgehen, in der sich ein/e Kollege/in kulturell unsensibel, sexistisch, rassistisch oder homophob verhält?

4.) Wie würden Sie sich für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration bei Kolleg*innen einsetzen, die deren Bedeutung nicht verstehen?

5.) Können Sie mir ein Beispiel dafür geben, wie Sie Ihrem Team das Gefühl von Zugehörigkeit und Gleichberechtigung vermitteln?

Mit diesen Fragen wird bereits im Einstellungsgespräch vermittelt, dass die Werte Vielfalt und Inklusion wichtig für den öffentlichen Arbeitgeber sind und die Einstellung der Bewerber*innen zu diesen Werten wird abgeklopft. Übrigens, Kelli Newman Mason hat in ihrem Artikel auch mögliche Antworten auf die Fragen gleich mitgeliefert.